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Psychoanalyse als Selbsterfahrung

 

„It is a joy to be hidden, and a disaster not to be found.“ — D. W. Winnicott

 

Nicht alle, die eine Analyse beginnen, kommen aus einer Krise.

Einige Menschen kommen, weil etwas in ihnen keine Ruhe findet – eine leise Irritation vielleicht, eine Unstimmigkeit, eine Ahnung, dass da mehr ist, als bisher ausgesprochen wurde. Andere, weil sie spüren, dass ihnen das Lieben schwerfällt – oder sich fremd anfühlt, wenn es geschieht.

Psychoanalyse als Selbsterfahrung ist kein Werkzeug zur Selbstoptimierung. Kein Training, kein Coaching. Sondern eine Hinwendung zu dem, was im eigenen Leben oft übersehen wurde – zarte Eindrücke, sich wiederholende Muster, alte Fragen, die unbeantwortet blieben.

Sie braucht Zeit. Und beharrliche Wiederkehr. In den Sitzungen kann etwas hörbar werden, das vorher kaum Sprache hatte – manchmal tastend, manchmal überraschend, manchmal kaum auszuhalten.

Was sich verändert, ist nicht unbedingt das Leben selbst – sondern die Art, darin zu sein.

 

Vielleicht wird man nicht jemand anders. Aber jemand, der sich in sich selbst weniger fremd ist.